5 Gründe für einen Urlaub in der wilden Camargue
Die Camargue ist eine Region im Süden Frankreichs zwischen dem Mittelmeer und dem Rhone-Delta. Hier finden Sie alles, wonach Sie im Urlaub am Mittelmeer suchen: Zahlreiche Badeorte, alte Seefahrerhäfen und Fischerdörfer. Was spricht nun für einen Urlaub in der wilden Camargue? Und warum ist die Camargue eigentlich wild?
Wenn Sie jetzt an die rosafarbenen Flamingos und weißen Camargue Pferde denken, sind Sie schon mal auf dem richtigen Weg. Es gibt aber noch weitere Gründe, die wir im Folgenden näher betrachten.
1. Rosa Flamingos in Scharen!
Haben Sie gewusst, dass rund 540 Vogelarten in Frankreich leben? Drei Viertel von ihnen können Sie allein in der Camargue beobachten. Die bekanntesten darunter sind die rosa Flamingos.
Aber wo kommen Sie her? In der frühen 1970er Jahren kam eine kleine Gruppe Flamingos auf den Salzwiesen in Aigues-Mortes an. Niemand weiß so genau, woher sie kamen. Fakt ist aber, dass es ihnen hier so gut, dass sie blieben und eine Population gründeten.
Die Camargue Flamingos ließen es sich richtig gut gehen und vermehrten sich über die Jahrzehnte. Biologen schätzen, dass heute zwischen 10.000 und 15.000 dieser großen Vögel in der Region leben. „Ist das viel?“, werden sich nun einige von Ihnen fragen. Oh ja! Sogar so viel, dass es die größte Flamingo-Kolonie am westlichen Mittelmer ist.
Die Insel, auf der sie ihre Nester errichteten, gehört zur Salins Group, Europas führendem Salzproduzenten. Gemeinsam mit Partnern und Forschungsgruppen arbeitet er daran, vor allem die Einzigartigkeit dieses Gebiets zu bewahren. Sie haben sich verpflichtet, “den ökologischen Wert und das außergewöhnliche, kulturelle Erbe ihrer seltenen und gefährdeten Lebensräume und Arten nach europäischem Maßstab anzuerkennen und versprochen, diese zu schützen“. Für diese Arbeit haben sie bereits mehrere Preise gewonnen.
2. Weiße Pferde, die frei herumlaufen!
Die Camarguais ist eine seltene Pferderasse, die nur in der Camargue vorkommt. Sie ist eine der ältesten Pferderassen der Welt und wurde von den Camargue Cowboys gezüchtet. Die Camargue-Pferde sind dafür bekannt, eher klein (ca. 1,35 bis 1,5 Meter) dafür aber kräftig gebaut zu sein. Sie sind trotz ihrer Größe stark genug, Erwachsene zu tragen.
Die Fohlen kommen dunkelbraun bis schwarz zur Welt, hellen jedoch von Jahr zu Jahr auf, bis sie mit ungefähr zehn Jahr vollkommen weiß sind. Wenn Sie also weiße Pferde in der Camargue sehen, können Sie vor ihrer Familie oder ihren Bekannten mit diesem Wissen glänzen.
Die Pferde leben halb wild im Marschland und sind daher auch oft als Camargue Wildpferde bekannt. Wenn Sie Glück haben, können Sie sie an den Stränden sehen und zuschauen, wie sie durch die Wellen laufen. Einfach mitnehmen, können Sie aber keines des Pferde. Auch wenn sie augenscheinlich wild leben, gehören sie einem der Pferdezüchter in der Camargue.
3. Hier gibt es Cowboys!
Neben den weißen Pferden werden Sie auch Rinder auf den Weiden entdecken. Die Rinder sind dunkelbraun bis schwarz und haben nach oben geschwungene Hörner. Einige der Stiere werden für den Stierkampf ausgewählt und entweder in Frankreich oder in Spanien eingesetzt. Ein weiterer Teil der Tiere wird für die Zucht behalten und der restliche Teil der Artgenossen wird als regionale Spezialität genutzt.
Im Spätsommer finden die Patronatsfeste (frz. Fête votive) statt, bei denen die Tiere von einem Weideplatz zu einem anderen bewegt werden. Diese Reise treten die Stiere natürlich nicht allein an. Sie werden von den Camargue Cowboys (auch Guardians genannt) auf ihren weißen Camargue-Pferden begleitet.
Bei der „Gaze“-Etappe werden die Pferde oder Rinder auf ihrem Weg durch Flüsse und Sümpfe begleitet. Die Guardians müssen ihnen helfen, die Gewässer sicher zu überqueren. Schauen Sie sich dieses Video an, um einen Einblick zu bekommen.
Die „Abrivado“-Etappe ist ein größeres Ereignis und wird als Stiertreiben bezeichnet. Jedes Jahr versammeln sich mehr als 200 Camargue-Cowboys aus der ganzen Provence, um die Stiere von den Weideplätzen in die Arena und durch die Stadt bis hin zum nächsten Weideplatz zu bringen.
Der Höhepunkt der „Abrivado“-Etappe ist das Schauspiel im „Encierro“ (Stierring). Anders als bei den spanischen Stierkämpfen geht es hier nicht um Leben und Tod für Mensch und Tier, sondern um die Ehre der Beteiligten. Dabei versuchen die jungen Männer (die „raseteurs“), dem Stier, mit dem sie gemeinsam im Ring stehen, das Band oder die Schleife am Kopf oder von den Hörnern abzunehmen. Dieses Spiel wird zum Schutz der Stiere strengestens von den Camargue Cowboys überwacht. Wurde dem Stier die Schleife weggeschnappt, werden sie direkt wieder in die Obhut der Cowboys genommen und dann weiter zur Weide getrieben. Der Raseteur, der am Ende des Tages die meisten Bänder und Schleifen gesammelt hat, ist der Sieger.
4. Das Meer ist pink!
Aigues Mortes ist bekannt als das Tor zur Camargue. Die alten Stadtmauern stehen noch. Wenn Sie hinaufklettern, können Sie von hier aus sehen, womit die Stadt ihr Geld verdient hat. Am Fuße der Stadt erscheint das Wasser nämlich pink. Das ist der Nebeneffekt der Salzebenen, die unter Wasser liegen. Die Fläche, auf der sich das Salz verteilt, ist etwa so groß wie Paris.
Am Rande des Mittelmeeres werden eine Reihe von Becken durch Deiche getrennt und durch Kanäle angereichert. Auf diese Weise werden etwa 300.000 Tonnen Salz pro Jahr hergestellt. Diese Salz produzierenden Gewässer sind der Grund, warum das Vermögen und die Artenvielfalt der Region so sehr gedieh. Der salzige Nährboden allein ist die Heimat von über 200 Vogelarten. Kein Wunder also, dass die rosa Flamingos sich hier niederließen.
Was also lässt nun das Wasser so pink erscheinen? Die Farbe wird durch mikroskopische Algen im Wasser verursacht. Der größte Teil des Salzes, das hier produziert wird, ist weiß. Allerdings bildet das Fleur de Sel eine hünne Salzschicht auf der Wasseroberfläche, die diesen Farbton beinhaltet. Dieses pinke Salz kann nur einen Monat im Jahr geerntet werden und wurde in der Vergangenheit von den Eigentümern der Salinen reserviert. Mittlerweile kann es auch von der Öffentlichkeit erworben werden.
5. Der Reis, der hier wächst, ist rot!
Auf den 20.000 Hektar der Reisfelder in der Camargue werden mehr als 100.000 Tonnen Reis pro Jahr produziert. Die Landwirte fluten ihre Felder mit Wasser aus der Rhône. Dadurch wird das Salz aus dem Boden gewaschen. Scheint die Sonne möglichst viele Stunden am Tag nach der Waschung, wächst der Reis besonders gut.
Nach den bisherigen rosa und pinken Akzenten wird die Farbkombination nun noch wilder. Wir fügen ein wenig rot hinzu. Der Reis, der in dieser Region angebaut wird, ist nämlich rot, zudem einzigartig und hat einen nussigen Geschmack. Er passt ideal zu Fleischgerichten, vor allem zum sehr dunklen Fleisch des Camargue Bullen. Wenn Sie in der Camargue sind, sollten Sie diese regionale Spezialität unbedingt probieren!
Wenn Sie nach einem Urlaub mit Pfiff suchen und Sie diese fünf Fakten über die Camargue überzeugen, dann fahren Sie doch einmal Südfrankreich. Erkunden Sie die Region auf eigene Faust und genießen Sie traumhaften Bootsferien in der Camargue. Es gibt dort noch so viel mehr zu entdecken. Aber würden wir Ihnen alle Highlights nennen, hätten Sie nichts mehr, was Sie spontan auskundschaften können. Also auf ans Mittelmeer!
Für den Fall, dass Sie vor Abreise gerne Erfahrungen aus erster Hand lesen möchten, empfehlen wir Ihnen den folgenden Artikel:
-Highlights einer Camargue-Hausbootreise von Katja Meinken-Wiedemann
Und wenn Sie zurück sind, hinterlassen Sie uns doch eine Nachricht auf Facebook mit Ihrem persönlichen Camargue-Highlight.
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